30.08.2016

GTA 2016 Tag 3 - Campello Monti nach Rimella

Hier der Track von heute. Die Bilder gehen immer noch nicht :-((.

Wir sind so als Reisegruppe auf dem GTA überdurchschnittlich technikaffin. Das nimmt immer mehr zu. Olaf hatte zwar schon 2014 durch tagelange Vorbereitung die richtigen Karten auf sein Fairphone geladen und konnte damit die Papierkarten in Zweifelsfällen sehr gut ergänzen, auch habe ich da schon Tracks aufgezeichnet. Aber damals war “du guckst ja dauernd auf deine Glasplatte” noch eine sehr geläufige Rüge. 2016 spielen nun Papierkarten kaum noch eine Rolle. Die App (Oruxmaps) und die Landkarte (Alpes_West) mit Renderer (Elevate 4) lassen sich in Sekunden installieren, und heute, als der Regen uns für eine Weile die Lust am Weiterlaufen nahm, saßen wir alle drei im Café in einem malerischen Bergdorf und hatten zum ersten mal seit zwei Tagen eine stabile Internet-Verbindung. WLAN. Strike!

Frank checkte Mails und las dann, glaube ich, Nachrichten. Olaf guckte auch nach Mails und konnte sich gerade so bremsen, die ersten Bundesliga-Ergebnisse anzusehen, bevor er den Tipp für die Saison auf der Rückseite einer Visitenkarte des Cafés abgegeben hatte. Und ich lud mein Blog hoch und chattete. Die Wirtin wollte eigentlich ein Gespräch beginnen, und trotz ihrer Hartnäckigkeit blieb das weitgehend ohne Erfolg. Wir waren so richtig stoffelig.

Der Grappa von gestern hat dazu geführt, dass meine Ibuprofen-Tablette heute einen Doppelnutzen hatte. Kopf und Knöchel, also nur 200 mg je Symptom. Sowohl das Scherzen als auch das Laufen ging damit hervorragend; als die Wirkung nachmittags nachließ, meldete sich nur der Knöchel wieder, aber da waren wir schon in Rimella.

Heute war eh Genusswandern. Die Strecke führte nur so 600m hoch und 700m runter, über einen Pass, Bocchetta di Campello. Ab dem Pass waren wir im Rimella-Tal, wie es heißt, wissen wir nicht, wir haben es jetzt mal so genannt, und wie das so ist, ist neu, d.h. wir hatten es auf der Tour noch nicht so: Viele Hügel, alle grasbewachsen, Kühe, das Bimmeln der Glocken ist allgegenwärtig, Hütten und Häuschen auf den Gipfeln und an den Hängen, Grünschattierungen in großer Vielfalt, das Tal wirkt belebt, und das ist auch der große Unterschied: Es gibt hier keine verlassenen Almen, sie sind in Betrieb. Und das aber ohne Autos. Es gibt keine Straßen. Sozusagen Idylle.

Tal Rimella Tal Rimella 2

Der Regen hat mich nicht gestört. Es war nicht kalt, und es war frisch und grün und belebt. Und mal keine nervenden Insekten.

Und Rimella? Ein hübsches Dorf mit ganz viel Christentum. Am Ende des Weges kamen wir an etlichen Kapellen vorbei mit vielen Marien, Jesuskindern und anderen Heiligen. Mir fallen bei so was immer grundlegende Fragen zum Christentum ein, die Frank und Olaf leider nicht beantworten konnten.

Unsere Unterkunft ist eine große niedrige Wohnküche mit vielen alten Möbeln im Erdgeschoss eines alten Steinhauses, in die drei Betten geschoben wurden. Lis und Horst aus Freiburg bewohnen das Schlafzimmer der Wohnung. Frank hat das herausgefunden auf der Suche nach dem Badezimmer. Diese Wohnung dient als Überlaufquartier bei ansonsten ausgebuchter Albergo Fontana.

Unterkunft

Diese ist sehr berühmt für ihr Essen. Das war tatsächlich okay. Als Antipasti gab es Bresaola mit Ei und Salat, und dann gebratenen Apfel mit Schinken. Zusätzliche Antipasti waren Vitello Tonnato, gefolgt von weißen Bohnen. Schließlich wurde noch Polenta Pommodore serviert. Das war das letzte - der Antipasti.

Danach gab es noch mal die gebratenen Äpfel oder wahlweise eine Art Kräuter-Kartoffelpuffer (wie heißen die bloß). Ach so ok, das ist auch noch Antipasti.

Dann folgten endlich die Zucchini mit Zwiebeln. Ja, auch noch Antipasti.

Die Penne hatten eine Soße aus Tomaten, aber mit Hirsch. Primo Piatti. Der zweite Nudelgang waren Ravioli mit Fleischsoße. Danach war ich pappsatt.

Dann kamen nur noch Huhn mit Kartoffelbrei und Erbsen und Möhren und noch mal das Hirschragout und die Früchte oder Käsekuchen oder eben Kastanieneis mit einem Schuss Kastaniengrappa. (Vielen Dank an Horst fürs mitschreiben.) - Ich habe in Italien noch nie ein so vielfältiges Essen erlebt. Und: Es war alles sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr lecker.

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