24.06.2019

GTA 2019: Tag 1: Von San Lorenzo nach Noasca, auf Abwegen

Dass ich diesen Artikel hier noch schreiben kann, ist ein großes Glück.

In San Lorenzo waren wir ja noch nicht gewesen. Es war ganz cool, die Tour mit einem einfachen Posto Tappa zu beginnen. Das Essen in der Trattoria San Lorenzo war sehr gut und die Unterkunft total ausreichend. Da wir spät dort ankamen, mussten auch D. und A. aus der Schweiz mit dem Essen auf uns warten. Was sie gar nicht schlimm fanden, wir aßen zusammen und hatten bereits an diesem Abend viel zu erzählen und viel Spaß.

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Der Weg nach Noasca war unsere Einstiegsetappe, die im Rother mit 6 1/2 Stunden angegeben ist. Man bleibt im selben Tal, nimmt aber den umständlichen, längeren und viel schöneren Weg oben am Berg herum - anstatt einfach der Straße zu folgen. Es war ja Sonntag, und talaufwärts befindet sich Ceresole Reale, der Skiort, der auch im Sommer haufenweise Motorrad- und Autofahrer*innen anlockt. Naja und so was wie Gehwege hihi

Jedenfalls sind wir dem Tipp im Rother gefolgt: Falls der eigentliche GTA ab Meinardi überwuchert sein sollte, so nimm doch den alten Pilgerweg ins Tal und wechsele schon bei Fey die Flussseite. Der GTA ist in Openstreetmaps sowieso auf diese Art eingezeichnet. Also gut…

Nur, dass da auf der anderen Flussseite kaum ein Weg war. Wir haben ihn trotzdem genommen, und nach ein paar hundert Metern war da gar kein Weg mehr. Wald, Dickicht, umgestürzte Bäume, die den Nichtweg versperren, und ein rauschender Bach, den man irgendwie überqueren musste. Alles am steilen Hang. Wir schwärmten aus, um eine Stelle zum Überqueren zu findem. Ich nach oben, Frank unten… Olaf hat sie dann in der Mitte gefunden, er rief mich an (so rufen ging nicht, der Bach war viel zu laut), und ich kletterte, teils auf dem Po rutschend, zu den anderen hinunter. Das Wasser überquert auf glitschigen Steinen, die Schuhe hielten dicht, alle waren erleichtert, dann war mein Telefon weg. Mega

Zurück, Frank kam mit, er ruft mich an, aber es steht auf Vibration. Nichts zu hören. Er redet plötzlich mit jemandem. Was. Auf deutsch, das Telefon gefunden? Aber wie… Er guckt mich an. ¨Hab Dich verarscht¨

Höher, wir sind fast an der Stelle, wo ich mit Olaf telefoniert habe, da liegt es direkt vor mir.

Das alles hat lange gedauert, und ab Jerener, wo der echte GTA auf diese Flussseite wechselt, nehmen Gerd und ich die “sichere” Straße. Die ohne Gehwege und mit hunderten Autos und Motorrädern und einigen Tunnels. Wir sind total durch und haben die Schnauze voll. Gebraucht haben wir für die Etappe 9 Stunden bei ca. 1 Stunde Pause.

Olaf und Frank haben allerdings den GTA genommen. Die beiden kommen nur 30 Minuten nach uns in Noasca an, wo die Wirtin sich an uns erinnert und wir zwei sehr gemütliche Zweierzimmer beziehen. Und das Essen, wieder phantastisch, und auch wieder mit D. und A. aus der Schweiz. Ich war allerdings so kaputt, dass ich vor dem Nachtisch ins Bett ging. Und mit Zweifeln an der ganzen Unternehmung einschlief.

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